Da das Thema Streaming immer wichtiger wird, hier ein paar Fakten und Tipps:
Beim Streaming werden Daten aus dem Internet1) während der Wiedergabe an das jeweilige Empfangsgerät geleitet („gestreamt”). Diese Daten sind in der Regel mit einen Kopierschutz versehen. Bei einigen Diensten können Daten auch vorab gespeichert und offline wiedergegeben werden, allerdings nur mit der zugehörigen Software. Die gestreamten Inhalte sind jede Art von Video- und Audiomaterial, also vor allem Musik, Hörbücher, Filme und Serien.
Praktisch alle kostenpflichtigen Streaminganbieter setzen auf proprietäre Formate; einen offenen Standard gibt es nur bei einigen kostenlosen Angeboten, insbesondere Internetradio.
Zum Streamen ist daher ein Endgerät erforderlich, das den jeweiligen Dienst unterstützt. Das können sein:
Zudem benötigt man Zugang zu einem Streamingdienst.
Bei Videos gibt es drei Arten von kostenpflichtigen Streamingangeboten:
Daneben gibt es kostenlose Videoportale wie YouTube.
Beim Musikstreaming gibt es kostenpflichtig ausschließlich Abo-Angebote. Kaufdienste stellen mittlerweile alle offene Formate wie MP3 bereit, die sich herunterladen und auf fast beliebigen Endgeräten wiedergeben lassen, so dass man hier nicht mehr von Streaming spricht. Mietangebote gibt es nicht. Kostenlos gibt es zahlreiche Internetradiosender, den werbefinanzierten Basisdienst von Spotify und Online-Portale wie SoundCloud und Bandcamp.
Bekannte Streamingdienste sind:
Das Thema ist - wie wäre es auch anders zu erwarten - umstritten. Unbestritten ist, dass alle Anbieter zur Reduktion des Datenvolumens Komprimierverfahren einsetzen. Umstritten ist hingegen, inwieweit dies hörbare bzw. sichtbare Auswirkungen hat.
Alle Streaminganbieter setzen auf eine Komprimierung. Allerdings ist diese bei manchen Anbietern (zum Beispiel TIDAL) verlustfrei. In diesen Fällen ist nicht von einer Verschlechterung der Klangqualität gegenüber dem CD-Original auszugehen, es sei denn, der Anbieter würde zusätzliche Klangveränderer einsetzen wie etwa Dynamikkompression (dieser Vorwurf wird Spotify teilweise gemacht; es gibt aber keinen Beleg dafür und es ist zumindest bei Spotify Premium recht unwahrscheinlich, da es keinen Grund gibt, so etwas zu tun (das Datenvolumen wird insbesondere nicht reduziert)).
Im Falle verlustbehafteter Kompression ist die Sache nicht ganz so klar. Relativ eindeutig ist es bei geringen Datenraten, etwa bei der kostenlosen Variante von Spotify, oder wenn der Dienst die Datenrate aufgrund sehr schlechter Internetverbindung (GPRS-Mobilfunk) reduziert. Hier sind die Unterschiede beim sorgsamen Vergleich im Blindtest hörbar. Den meisten Menschen ohne besonders audiophile Ansprüche wird sie aber dennoch ausreichen.
Die Datenraten der Bezahldienste sind jedoch in der Regel sehr hoch, sofern die Internetverbindung schnell genug ist und man die richtigen Einstellungen in Apps usw. vornimmt. In Blindtests hat man bei den verwendeten Datenraten (etwa MP3 mit 320 kbit/s) bislang noch nie hörbare Unterschiede nachweisen können. Ob sie trotzdem existieren und den Musikgenuss beeinträchtigen können, ist daher reine Glaubenssache.
Bei der Videoübertragung sind die Datenmengen wesentlich größer als bei Audio; daher setzen alle Anbieter auf eine verlustbehaftete Kompression. Man muss allerdings erwähnen, dass auch auf Blurays und UHD-Discs verlustbehaftete Verfahren eingesetzt werden.
Dennoch belegt ein 2 Stunden langer Film etwa 25 bis 30 GB, während das Streaming deutlich weniger Daten verbraucht.
Inwieweit das aber deutliche Auswirkungen hat, darüber herrscht noch Unklarheit. Während einige Nutzer berichten, sie könnten das Bild zwischen Bluray und Streaming nicht oder fast nicht unterscheiden, berichten andere von erheblichen Qualitätsmängeln (siehe Diskussion im Hifi-Forum. Offensichtlich ist die erzielte Qualität sehr unterschiedlich, ohne dass Klarheit besteht, an welchen Ursachen das liegt.
Eine zu geringe Bandbreite des Internetzugangs oder der Verteilung im Heimnetzwerk (insbesondere WLAN) können starken Einfluss auf die Bildqualität haben.