Ein normales Heimkino besteht aus folgenden Komponenten:

• Abspielgerät (DVD-/BluRay-Player)
• Verstärker / Receiver (AVR)
• Lautsprecher
• Fernseher oder Projektor („Beamer“) plus Leinwand

Es gibt kombinierte Sets, sogenannte Komplettsysteme, die oftmals aus einer Player-/Verstärkerkombination und Lautsprechern (in der Regel 2.1 oder 5.1) bestehen. Diese Sets, die in vielen Elektronikmärkten in etlichen Variationen angeboten werden, sind überwiegend nicht zu empfehlen und werden hier nur am Rande behandelt. Das gilt auch und gerade dann, wenn „Bose“ darauf steht, ein Name, der heutzutage nur noch bei Laien einen guten Ruf genießt.

Eine Zusammenstellung aus einem AVR (die Schaltzentrale) und Lautsprecher ist mitunter kaum teurer, aber qualitativ und klanglich bei weitem besser. Zudem kann bei einem Defekt oder technischen Neuerungen oder einfach dem Wunsch nach einer Veränderung eine Komponente leicht ausgetauscht werden.

Ob zum Abspielen ein Fernseher oder ein Beamer angeschlossen ist, bleibt jedem selber überlassen. Wir konzentrieren uns hier erst einmal auf die akustische Ausstattung des Heimkinos.

Die Anschaffung neuer Komponenten für den Sound im Heimkino/Wohnzimmer sollte im Vorfeld gut durchdacht werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man später nochmals von vorne anfängt. Daher muss vor einem Kauf oder einer Kaufberatung einiges an (gedanklicher) Vorarbeit geleistet werden.

Dies dient nicht nur dem Selbstzweck, sondern auch uns - also denjenigen, welche im Rahmen einer Beratung ein möglichst optimales Ergebnis in Preis-/Leistung für Euer Equipment erzielen wollen.

Daher gilt es folgende Punkte zu verstehen und zu durchdenken, um uns und Euch mit den richtigen Informationen zu versorgen:

• Informieren: Was benötige ich in meinem Raum für Vorbedingungen für guten Klang?

• Gegebenenfalls vorhandene oder zukünftige Problemzonen (Dachschrägen/Einbauschränke/Wohnwände usw.) bedenken.

• Hinterfragen: Wie flexibel bin ich in der Aufstellung? Was könnte ich umstellen, um den Raum für guten Klang zu optimieren?

• In der Kaufberatung: Bitte eine aussagefähige und bemaßte Grundriss-Skizze erstellen. Geplante und vorhandene Möbelstücke einzeichnen.

• In der Kaufberatung: Nach Möglichkeit entsprechende Fotos vom Raum erstellen (vor allem Front- und Rearbereich).

• Welche Geräte sind bereits vorhanden und sollen/können diese weiterverwendet werden? (Auch hier wieder bedenken: Was ist mein langfristiges Ziel? Wo kann ich evtl. jetzt sparen, um das langfristig beste Ergebnis zu erzielen?)

Wie verteilt sich Nutzung des Systems prozentual auf:

• Musik
• Film/TV
• Spiele

und wie wichtig ist einem die Klangqualität jeweils?

Was will ich eigentlich final erreichen?

• möchte ich nur den Sound des TV aufwerten?
• suche ich eher eine Stereolösung, vorrangig für Musik?
• oder möchte ich eine vollwertige Surround-Lösung realisieren (5.1/5.2/7.1 usw.)?

Gibt es wichtige Einschränkungen oder auch Anforderungen an das Konzept?

• Werden bestimmte Features wie z. B. Spotify Connect oder Internetradio benötigt?
• Gibt es Vorgaben oder Wünsche zu bestimmten Farb-/Materialausführungen?
• usw.

Jede Zusatzinfo grenzt das mögliche Portfolio in der Beratung deutlich ein und führt eher zu einem optimalen Ergebnis.

Bitte immer ein realistisches Budget benennen (sonst wird am Ziel vorbei gearbeitet). Alternativ kann ein System natürlich auch schrittweise aufgebaut werden, wobei diese Info dann dazu gehört.

Dazu kann man sich im Vorfeld einen langfristigen Plan erstellen:

• Was ist mir langfristig guter Klang wert? → Endbudget
• Mit welchem Budget starte ich und welche Anschaffung macht zuerst Sinn?
• Welche Konsequenzen habe ich langfristig, wenn ich zu Beginn am Budget spare?

Nachdem man sich über den Ist-Zustand informiert hat und man weiß, wo man etwa hin will, kann man sich an ein Grobkonzept machen. In dieser Phase helfen wir im Hifi-Forum gerne in der Beratung weiter. Mit Hilfe von bemaßten Skizzen und Fotos kann man sich ein schönes Bild des Raumes machen und mit gegebenem Anforderungsprofil die richtige Richtung aufzeigen, um für vorhandenes Budget das Maximum an Klang zu erreichen.

Parallel oder sogar schon im Vorfeld kann man sich bereits ans Probehören machen. Denn bei einem solch subjektiven Hauptbewertungskriterium wie es Klang nun mal ist, kommt man nicht umhin, erst einmal den eigenen Geschmack zu testen, zu erfahren und zu festigen. Warum es nicht reicht, sich per Testergebnisse über Lautsprecher zu informieren, steht außerdem noch im Abschnitt Testberichte und Audio-/Video-Magazine. Um Händler in seiner Region zu finden, kann man in Händlerlisten der großen Hersteller suchen. Außerdem finden sich über google weitere Hifi-Händlerlisten.

Vor dem Probehören sollte man:

• Beim Händler anrufen, damit dieser einige Aufstellungen vorbereiten kann und man erfragen kann, was man an Quellmaterial mitbringen kann.
• Sich Quellmaterial zum Probehören zusammenstellen: eigene Musik, die man gerne hört (in guter Qualität), Filme auf BluRay etc.
• Zettel und Stift mitnehmen um Notizen über die Eindrücke zu den einzelnen Lautsprecherpaaren zu erfassen

Beim Probehören haben sich auch Blindtests gut bewährt, weil man dann gegebenenfalls merkt, dass man keinen Unterschied zwischen Lautsprechern, die 200,- pro Stück oder 2000,- pro Stück kosten, hört. Dazu sollte der Vorführer eine Liste mit der Reihenfolge der gespielten Paare erstellen. Man selbst sollte dann die Eindrücke auf einem Zettel fethalten und dementsprechend durchnummerieren. Danach vergleichen.

Nach einer deutlichen Eingrenzung im Laden/in mehreren Läden sollte man - evtl. gegen eine Kaution - zwei bis drei Favoritenpaare in den eigenen vier Wänden testen, denn Klang bedeutet immer das Zusammenspiel zwischen Lautsprechern und dem Raum. Zusätzlich kann man sich noch Lautsprecher von Direktvertrieblern bestellen, da deren wenige Hörstudios ja zumeist nicht im direkten Umfeld zu finden sind.

Auch in diesem Bereich helfen wir im Forum gerne weiter. Tipps zur Aufstellung kann man allerdings bereits hier finden, im Bereich der Verkabelung. Tipps zur Einmessung gibts im Bereich der AVRs.

Wie in jedem guten Projekt sollte man am Ende des Kaufs und der Aufstellung noch einmal die Vorsituation, das geplante Vorhaben und das erreichte (Zwischen-)Ziel reflektieren. Meist gibt es natürlich Kompromisse, die man evtl. in der Planung nicht erfasst hatte. Dennoch sollte man in etwa dort ankommen, wo man hin wollte - sonst muss man dementsprechend gegensteuern. Auch in diesen Situationen helfen wir im Forum gerne individuell weiter.

Es ist eine Grundeigenschaft des Menschen, dass er nie zufrieden ist - und das ist auch gut so. Deshalb sollte man - wenn man bisher nur ein Zwischenziel erreicht hat oder sich das finale Ziel im Laufe der Aufstellung verschoben hat - an weitere Optimierungen denken.

Während ein Ausbau innerhalb einer Serie von Stereo auf 5.1 noch relativ einfach zu durchdenken ist, kann es beispielsweise bei Raumoptimierung recht komplex werden. Deshalb raten wir hier zu einer individuellen Beratung im Forum, sollten die Infos in diesem Wiki nicht ausreichen oder nicht auf die jeweilige Situation passen.