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kleinstlautsprecher

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Microsysteme / Kleinstlautsprecher

In Hifi-Kreisen auch hämisch „Brüllwürfel“ oder „Brüllstangen“ (Säulenlautsprecher) genannt.

Die Anfragen von Einsteigern in den Hifibereich nach Microsystemen im Hifi-Forum sind relativ zahlreich.

Das hat oft folgende - meist kombinierte - Gründe:
  • Das Wohnzimmer ist bereits eingerichtet und es gibt wenig bis keinen Platz
  • Ein Mitglied der Familie legt den Schwerpunkt auf Unsichtbarkeit von Technik
  • Man will möglichst günstig sechs Lautsprecher erstehen und vergisst den Qualitätsaspekt
Die Probleme, die dabei vergessen/verdrängt werden:
  • Klang braucht Volumen (ab ca. 8 Liter)
  • Sechs Lautsprecher für 300,- entsprechen einstelligen Herstellungskosten pro Lautsprecher (so viel zur Qualität)
  • Wenn die Technik großer Dinge in kleine Dinge verbaut werden soll, dann ist das kompliziert und kostet mehr Geld - nicht weniger

Empfehlungen für solch kompromissbehaftete Microsysteme gibt es also nach unserem Ermessen nur im Bereich ab 1.000,-.

Die oft angefragten günstigen Teufel Consono, LT, Impaq oder Columa, Canton Movie-Systeme, Harman Kardon HKTS-Systeme oder auch Bose-Microsysteme* halten wir - verglichen mit konventionellen Regal-Lautsprechern - in Preis-Leistung für nicht empfehlenswert.

Grund hierfür sind vor allem die hohen Übergangsfrequenzen, die man wählen muss, damit die kleinen Satelliten bei den tiefen Frequenzen entlastet werden, weil sie durch das fehlende Volumen keine tiefen Frequenzen mit ausreichend Lautstärke wiedergeben können. Das ist auch logisch, denn der Treiber braucht Platz um Luft in Bewegung zu versetzen. Bei halber Frequenz muss ein Lautsprecher viermal so viel Luft bewegen, um bei dieser Zielfrequenz gleiche Pegel fahren zu können. Das bedeutet entweder ein viermal so großes Chassis oder viermal so großen Hub. Da Microsysteme keine großen Treiber besitzen, müsste der Hub dementsprechend groß sein. Der Raum für große Bewegung fehlt aber durch zu kleines Volumen.

Was dadurch passiert ist: Kleinstlautsprecher spielen nur bis etwa 150Hz mit venünftigen Pegeln. Ab dieser Frequenz (oft auch schon bei 200Hz) muss der Subwoofer übernehmen. Bei solchen Frequenzen sind aber die ortbaren Frequenzanteile bereits recht hoch. Klemmt man die Satelliten ab, dann hört man teilweise bereits Stimmanteile aus dem Subwoofer, der eigentlich nicht ortbar sein sollte, weil sich sonst der räumliche Eindruck in Richtung des Stehplatzes des Subwoofers verschiebt.

Deshalb sind solche Microsysteme für ernsthafte Musikliebhaber nicht zu empfehlen. Für Film und Musikhintergrundbeschallung erfüllen sie bei gegebenen Kompromissen den Zweck, für den sie gebaut wurden - mehr leider nicht. Alternativen kann man hier bei den Soundbars/-bases suchen, die vom Klang etwa in der gleichen Liga spielen, da die Chassisgrößen ähnlich groß sind. Soundbars sind allerdings noch wesentlich leichter zu platzieren und benötigen als aktive Variante keinen AV-Receiver.

(*Alle genannten Marken haben ihre Stärken dafür auf anderen Gebieten bzw. bei anderen Lautsprecherarten oder -größen.)


Empfehlenswerte Microsysteme:

KEF E305
+ in Weiß und Schwarz erhältlich
+ für die Größe recht erwachsener Klang
+ Füße sind gleichzeitig Wandbefestigung

Cabasse Eole 3
+ in Weiß und Schwarz erhältlich
+ für die Größe recht erwachsener Klang
+ als Deckenlautsprecher erhältlich

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kleinstlautsprecher.1429254218.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/02/06 16:00 (Externe Bearbeitung)