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Vollbereichskorrektur oder reine Basskorrektur?

In jüngerer Zeit wird häufig empfohlen, eine Raumkorrektur gar nicht über den gesamten Frequenzbereich durchzuführen, sondern nur im Bassbereich (genauer: bis zur Schröderfrequenz, welche in Wohnräumen meist im Bereich von wenigen hundert Hertz liegt). Darüber hinaus könne eine sinnvolle Korrektur nicht mehr funktionieren und würde mehr schaden als nutzen. Viele gute Raumkorrektursysteme (zum Beispiel Dirac Live oder neuere Audyssey-AVR mit Unterstützung der Audyssey-App) bieten die Möglichkeit, den Korrekturbereich zu beschränken und beispielsweise nur bis 300 Hz zu korrigieren.

Während einige Anwender angeben, mit dieser Vorgehensweise besser zu fahren, sind andere der Meinung, damit schlechtere Ergebnisse zu erzielen. Das Thema ist daher umstritten.

Laut Floyd E. Toole hängt dies davon ab, ob die verwendeten Lautsprecher ein gleichmäßiges Bündelungverhalten aufweisen.1) Das bedeutet, dass nicht nur der Frequenzgang auf Achse linear sein sollte, sondern dass der Frequenzgang unter Winkeln zwar zu den höheren Tönen hin abfallen darf, aber dabei demselben Schema folgen sollte. Indirekt muss natürlich auch der Verlauf der Nachhallzeit des Raumes ähnlich stetig und gleichmäßig sein.

Bei einem ungleichmäßigen Lautsprecher hält er die Raumkorrektur für kontraproduktiv, weil man dann nicht gleichzeitig den wichtigen Direktschall und reflektierten Schall korrigieren könne; das Korrigieren nur von einem zulasten des anderen sei ein suboptimaler Kompromiss.

Woran erkennt einen gleichmäßig bündelnden Lautsprecher?

Man kann die praktisch nur aus Messdiagrammen ablesen. Von den Herstellern sind solche Diagramme nur sehr selten zu erhalten, aber einige Zeitschriften messen in ihren Tests den Frequenzgang unter Winkeln. Ganz hervorragend sind hierfür die „lateral/vertical respone families“, die das amerikanische Magazin Stereophiles.com häufig veröffentlicht. Dabei wird der Achsfrequenzgang linearisiert und alle Frequenzgänge unter Winkeln mit derselben Korrektur damit verglichen. Hier ein Beispiel für einen gleichmäßig bündelnden Lautsprecher (KEF R700):  Und zum Vergleich ein Besipiel für einen ungleichmäßig bündelnden Lautsprecher (Harbeth M40.1):

Am besten ist es aber sowieso, wenn man beides einmal ausprobiert - also eine Vollbereichskorrektur mit einer auf den Bassbereich beschränkten Korrektur vergleicht.

1)
Für ihn ist dies übrigens das wichtigste Kriterium für gute Lautsprecher - Lautsprecher, die diese Bedingung erfüllen, schnitten bei den von ihm durchgeführten Blindtests immer am besten ab.
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